Im Steuerrecht ist viel in Bewegung. Wie bleibt ihr am Ball?

Bei uns ist viel möglich. Ich selbst habe mit Unterstützung der Kanzlei eine Weiterbildung erst zur Steuerfachwirtin, dann zur Steuerberaterin gemacht. Wer sich weiterentwickeln möchte, wird von der Geschäftsleitung mit individuellen Modellen zeitlich und finanziell unterstützt. Daneben gibt es regelmäßig Weiterbildungen, denn es gibt ja ständige Änderungen im Steuerrecht. Außerdem wurde gerade ein Audiofachmagazin eingeführt, „Steuern mobil“. Ich finde das praktisch. So kann ich mich zwischendurch und nebenbei auf den neuesten Stand bringen, zum Beispiel bei der Hausarbeit. Hinzu kommt ein regelmäßiger Austausch unter den Steuerberater/innen und mit allen Kolleg/innen.

Angenommen, dir würde doch mal langweilig, könntest du in einen anderen Bereich wechseln?

Ich könnte zum Beispiel noch meine Fachberaterin machen, zur Unternehmensnachfolge oder im internationalen Steuerrecht. Ansonsten habe ich gerade mehr Führungsverantwortung und eine Teamleitung übernommen. Auch dafür werden wir hier qualifiziert.

Kannst du dir vorstellen, dass euch mal die Arbeit ausgeht?

Nein, es gibt keinen sichereren Job als in der Steuerberatung. Es herrscht Fachkräftemangel in der Branche und auch Quereinsteiger werden gern genommen. Die Steuerberatung Borkel Dedecke gibt es übrigens schon seit 50 Jahren und viele Mitarbeiter/innen sind wirklich schon lange hier, eine Mitarbeiterin sogar rund 40 Jahre. Das spricht wohl auch in unserem Einzelfall für berufliche Sicherheit. Und wir haben flache Hierarchien.

Da ist fast alles möglich, sogar bis zu drei Tage Homeoffice. So können wir unsere Zeiten flexibler einteilen und die Zeit für den Anfahrtsweg entfällt. Das erleichtert ja schon mal einiges und die Work-Life-Balance gelingt erheblich besser.

Wie gelingt es dir persönlich, die Balance zu halten?

Weil ich mir meine Zeit weitestgehend flexibel einteilen kann, kann ich Familienzeit, Freizeit und Arbeitszeit gut organisieren und vereinen. Im Notfall kann ich auch mal die ganze Woche von zu Hause arbeiten, wenn zum Beispiel etwas mit den Kindern ist. Natürlich braucht es schon ein bisschen Disziplin, damit das funktioniert. Es gibt auch Kollegen, die wollen lieber mehr im Büro arbeiten, weil ihnen das leichter fällt.

Was schätzt du am Homeoffice, was an den Zeiten im Büro?

Am Homeoffice den Wegfall meines längeren Fahrtweges, im Büro den besseren Kontakt zu den Kollegen, da ich zwischendurch mal auf dem Flur mit jemandem sprechen kann. Digitale Meetings haben wir natürlich auch, aber das ist etwas anderes als das „echte“ Gespräch im Büro.

Welche Unterstützung gibt es bei der Einrichtung eines Homeoffice?

Wir bekommen alle nötige Technik gestellt – PC, Monitore, Telefone, Headsets. Unsere EDV-Fachleute richten alles ein und sind immer da, wenn wir Hilfe brauchen. Und für die Mandant/innen macht es so tatsächlich gar keinen Unterschied, ob wir vom Homeoffice oder im Büro arbeiten.

Was tut euer Unternehmen, damit sich alle miteinander wohlfühlen?

Einiges, wir stellen zum Beispiel immer mal wieder eine lange Tafel in unserem großzügigen Flur auf und frühstücken zusammen. Dann gibt es regelmäßig Betriebsausflüge: Im Sommer Aktionen wie Kanufahren und Segeln, im Winter Weihnachtsfeiern wie Kochevents und kulturelle Veranstaltungen. Abgesehen davon bekommen wir hier viel Raum für unser persönliches Miteinander. Niemand schaut auf die Uhr oder ermahnt uns, wenn wir uns mal unterhalten. Es herrscht einfach eine entspannte Atmosphäre.

Engagiert sich euer Unternehmen sozial oder ökologisch?

Aus meiner Sicht als IT-Hauptverantwortlicher engagieren wir uns durch den gezielten und umfangreichen Einsatz unserer guten IT-Ausstattung recht ökologisch. Wir sparen durch die Technik viele unnötige Papierdrucke für Kommunikation etc. Und durch die Digitalisierung buchhalterischer Prozesse sparen nicht nur wir, sondern auch Mandant/innen sowie Lieferant/innen Umweltressourcen ein. Hinzu kommt die Nutzung der Homeoffice-Option, damit sorgen wir für weniger Verkehr und somit auch für weniger Co2-Belastung.

Und was macht ein DATEV-Kanzleiorganisationsbeauftragter?

Der DATEV-KOB vermittelt unteranderem zwischen DATEV auf der einen und der Kanzlei bzw. den Mandant/innen auf der anderen Seite. Wir KOB unterstützen Geschäftsleitung und Kolleg/innen bei der Entwicklung und Einführung von neuen meist technischen Prozessen in der Kanzlei. Und wir setzen uns sehr intensiv mit den DATEV-Programmen auseinander, um neue oder auch bestehende Prozesse in allen Bereichen zu entwickeln bzw. zu verbessern. Denn ohne DATEV oder auch anderen Programmen sowie der Technik funktioniert unser Beruf und die digitale Zusammenarbeit nicht.